Alumni actuell # 1
Die ehemalige Collegiatin Dr. Alexandra Hentschel
Leiterin des Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und Sprachkunst, das erste Comicmuseum in Deutschland. Im Forschungscollegium war sie während ihrer Promotionszeit von 2001 bis 2008.
Mein Dissertationsthema:
Freiwillige Mitarbeit in Museen
Zeit im Forschungscollegium:
Im Forschungscollegium war ich während meiner Promotionszeit von 2001 bis 2008.
Was hat Sie motiviert, sich in Ihrer Master-/Doktorarbeit mit einem Zivilgesellschafts-Thema zu befassen?
Das war eigentlich Zufall. Ich wollte über ein Museumsthema promovieren. Der Direktor des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Dr. Rolf Wiese, der gleichzeitig den Studiengang „Museumsmanagement“ an der Uni Hamburg leitete, schlug mir vor, über bürgerschaftliches Engagement an Museen zu promovieren. 2000 wurde dieses Thema für Museen zunehmend relevant, ohne dass es eine fundierte Datengrundlage oder hinreichende theoretische Ansätze gab. Ich fand es sehr reizvoll, so ein neues Themenfeld zu bearbeiten.
Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit im Forschungscollegium besonders in Erinnerung geblieben?
Für mich ist das Forschungscollegium der idealtypische Raum für wissenschaftliche Auseinandersetzung. Es ist geprägt durch einen sehr offenen, freundschaftlichen, respektvollen Umgang miteinander. Dazu kommen die unterschiedlichen fachlichen Blickwinkel, die immer wieder neue Aspekte einbringen. Diese Atmosphäre macht es leicht, Arbeiten kritisch zu hinterfragen und Kritik auch anzunehmen. Ich habe davon immens profitiert und meine Arbeit auch.
Inwiefern haben Sie in Ihrem aktuellen Beruf Bezug zum Thema Zivilgesellschaft?
Der Bezug ist vielleicht eher ideell als praktisch. Erfahrungen aus dem Forschungsaufenthalt in amerikanischen Museen hallen weiterhin nach. Ich versuche, Aspekte wie Partizipation, Zugänglichkeit und die gesellschaftliche Aufgabe von Kultureinrichtungen in meine Arbeit einfließen zu lassen. Leider kommt im Arbeitsalltag die Reflektion oft zu kurz und manche Idee scheitert an profanen Dingen wie Zeit, Geld und Personal. Ganz sicher hat die wissenschaftliche Auseinandersetzung meinen Blick auf Museen als Institution geprägt.