Editorial vom Newsletter FVZF Actuell # 4

Liebe Mitglieder und Freunde des Fördervereins,

das Jahr geht seinem Ende zu und, zumindest in Berlin, hatte das Wetter ein Einsehen und hat die graue Jahreszeit mit Schnee und damit vorweihnachtlicher Beschaulichkeit etwas aufgehellt.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, bei mir lautet das Fazit für 2021: so naja.

Viele Zooms brachten uns die ganze Welt und viele spannende Projekte ins Homeoffice und dank der Impfungen hat die Pandemie auch viel von ihrem Schrecken verloren. Aber nach einem leidlich guten Sommer zwischen dritter und vierter Welle rudern wir nun mit halb zugekniffenen Augen in Richtung verkleinertem Weihnachtsfest und so recht will der optimistische Blick in 2022 nicht gelingen. Bei den Auswirkungen der Pandemie, die inzwischen einen merkwürdigen Grad an zeitgleicher Gewohnheit und Ausnahmezustand erreicht haben, scheinen die der kollektiven Erschöpfung und der prospektiven Unsicherheit am offensichtlichsten.

Auch in der Zivilgesellschaft zeigt sich das. Eine Befragung des Maecenata Instituts zeigt die drohende Finanzierungslücke, vor der viele Organisationen stehen und im Schlaglicht der Vereinsarbeit berichten in einer Studie der HTW Saar über 90 Prozent der Befragten, dass sie ihren Vereinsaktivitäten nicht mehr nachkommen können. Mehrheitlich werden regelmäßige Mitgliederzusammenkünfte zu Proben oder Trainings, vereinsinterne, aber auch öffentliche Veranstaltungen und sogar Jahres- bzw. Mitgliederversammlungen abgesagt oder verschoben.

Aber, wie meine Oma gesagt hätte: es muss ja. Und zumindest für unseren Förderverein können wir auch in ein aktives Jahr zurückblicken. Wir haben unsere Vortragsreihe ‚Zivilgesellschaft und Arbeitswelt‘ gestartet und mit den Referentinnen über gute Führung und den kommenden Arbeitsmarktwandel diskutiert. Im Forschungscollegium hatten wir vier tolle Viertjahressitzungen, in denen die hochmotivierten Nachwuchsforscherinnen eine große Anzahl unterschiedlichster Themen zur Zivilgesellschaftsforschung eingebracht haben. Hier ging es vom Beitrag sozialer Innovationen von lokalen Stiftungen über die juristische Auseinandersetzung von Transparenz für ZGO (eine ausführlichere Darstellung des Forschungsvorhabens finden Sie weiter unten) bis hin zur Rolle von Zivilgesellschaft im gesellschaftlichen Zusammenhalt. Beim Forschungscollegium, wie auch bei den Diskussionsveranstaltungen, zeigt sich, dass der Umzug ins Digitale die Niedrigschwelligkeit fördert und mehr Menschen erlaubt, teilzunehmen. Ein gutes Zeichen!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Newsletter und allen Zivilgesellschaftsforschenden und -interessierten eine schöne Vorweihnachtszeit, ein ruhiges Fest und einen guten Start in 2022!

Bleiben Sie uns gewogen,

Siri Hummel

Editorial vom Newsletter FVZF Actuell # 4