Alumni actuell #5

Dr. Christian Fischbach

 

Meine Magisterarbeitsthema:
Partizipation in deutschen Bürgerstiftungen: Eine Analyse der beteiligten Personengruppen und des bürgerschaftlichen Engagements

Zeit im Forschungscollegium:

2000 bis 2001 im Rahmen der Magisterarbeit und 2003 bis 2012 im Rahmen der Dissertation


Was hat Sie motiviert, sich in Ihrer Master-/Doktorarbeit mit einem Zivilgesellschafts-Thema zu befassen?

Was ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhängt? Wie kann Engagement gestärkt werden, um die positive Entwicklung von Gesellschaft voranzubringen und gesellschaftlichen Missstände entgegenzutreten? Das sind Fragen, die mich seit meiner Jugend in kirchlichen, studentischen und anderen Kontexten begleiten. Die Auseinandersetzung mit dem Engagement mit Stiftungen in zwei Praktika während meines Studiums führte mich zur Beschäftigung mit den um das Jahr 2020 boomenden Gründungen von neuen Bürgerstiftungen. Über Kontakte meines Magisterarbeitsbetreuers bin ich mit dem Maecenata Institut und seinem damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter Frank Adloff in Kontakt gekommen. Er machte mich auch auf die Theorien des Sozialkapitals aufmerksam. Die familiäre Auseinandersetzung mit der Fürsorge für dementiell erkrankte Hochaltrige und ein Austausch mit dem damaligen Collegiaten, Dr. Michael Stricker (heute Professor an der FH Bielefeld), der auch zu Themen des Sozialkapitals forschte, führte zum Thema meiner Dissertation.

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit im Forschungscollegium besonders in Erinnerung geblieben?

Als Sozialwissenschaftler war es für mich immer eine große Bereicherung über die Grenzen von wissenschaftlichen Disziplinen hinweg über meine eigenes Forschungsvorhaben, aber auch über die Arbeiten der anderen Teilnehmenden in Austausch zu kommen. Der fachfremde, aber dennoch fundierte und sehr wertschätzende Austausch zum philanthropischen bzw. bürgerschaftlichen Handeln bildete für mich eine wertvolle Ergänzung der universitären Betreuung meine wissenschaftlichen Arbeiten. Kleine Einführungen und Überleitungen der Moderatoren arteten oftmals, und dies eröffnete immer wieder große Wissensschätze, in eigene Kurzreferate aus. Danke an Dr. Rainer Sprengel, Prof. Dr. Frank Adloff und Dr. Rupert Graf Strachwitz für diese „kleinen Reisen in wissenschaftliche Wunderkammern“!

Inwiefern haben Sie in Ihrem aktuellen Beruf Bezug zum Thema Zivilgesellschaft?

Quellen des Engagements suchen und zu heben, damit bin ich aktuell ganz praktisch befasst. Als Fundraiser für die soziale, pastorale sowie kulturelle Arbeit von Einrichtungen, Diensten und Pfarreien im Erzbistum Hamburg trage ich dazu bei, dass Kirche als Stakeholder in der Zivilgesellschaft weiterhin auch positiv in die Gesellschaft wirken kann. Fundraising ist dabei für mich ein wichtiges Instrument, um die theoretischen Gedanken des Sozialkapitals in den zivilgesellschaftlichen Organisationen neu zu verankern und somit die Gesellschaft sowie jeden Einzelnen von uns zu stärken.

Alumni actuell # 5