Editorial vom Newsletter FVZF Actuell # 5
Liebe Mitglieder und Freunde des Fördervereins,
nach zwei zähen Jahren Corona-Pandemie nehme ich derzeit so etwas wie eine zaghafte Aufbruchstimmung wahr. Mitgliederversammlungen, Workshops, Tagungen – viele Veranstaltungen finden nun wieder in Präsenz statt.
Noch finde ich es manchmal ungewohnt, wieder einige Stunden mit vielen Menschen in einem Raum versammelt zu sein, vielleicht sogar ohne Maske in einer Runde nebeneinander zu stehen und sich zu unterhalten – schließlich ist das Coronavirus ja immer noch da. Fest steht aber auch: Selten habe ich so gern mehrere Stunden Zugfahrt am Tag auf mich genommen, um dann an einer Veranstaltung persönlich teilnehmen zu können. Die bilateralen Gespräche in der Kaffeepause oder auf dem gemeinsamen Fußweg zum nächsten S-Bahnhof: Genau das hat gefehlt bei den Videokonferenzen! Und nach zwei Jahren Diskussion in Breakout-Räumen spürt man richtig die Begeisterung, mit der alle auf einmal wieder Präsentationskarten mit Filzstiften beschreiben und an Metaplanwände kleben. Schön ist auch zu sehen, dass die klassische Visitenkarte nach zwei Jahren Pandemie nicht aus der Mode gekommen ist: Erfüllen die kleinen Papierkärtchen doch immer noch wunderbar ihren Zweck: Kontakte herzustellen, um dann in den Austausch zu kommen über gemeinsame Ideen oder Themen.
Genau darin sehe ich gerade die eigentliche Aufbruchstimmung: Das persönliche Wiedersehen scheint an vielen Orten neuen Elan freizusetzen, um gemeinsam alte / neue Themen anzugehen und innovative Ideen zu entwickeln.
Und das tut der Zivilgesellschaft gut! Haben die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen (allen voran die Corona-Pandemie) den zivilgesellschaftlichen Organisationen und den vielen freiwillig Engagement doch teilweise ganz schön zu schaffen gemacht.
(Anhaltende) Aufbruchstimmung braucht es aktuell auch in der Engagementpolitik im Bund: Die Ampel-Koalition ist nun seit einem halben Jahr im Amt. Der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement hat seine Arbeit aufgenommen. Und es gibt viel zu tun: die nationale Engagementstrategie gilt es auf den Prüfstand zu stellen, den neuen Freiwilligensurvey auf den Weg zu bringen. Einige Punkte ist die Politik bereits angegangen, so ist das Beteiligungsverfahren zum Demokratiefördergesetz jüngst abgeschlossen worden.
Hoffen wir, dass die Aufbruchsstimmung in Politik und der (Zivil-)Gesellschaft anhält!
Schade wäre, wenn sie im Herbst schon wieder abebben würde, wenn erneut mit höheren Covid-Fallzahlen zu rechnen ist.
Meine Daumen sind gedrückt!
Und nun wünsche ich Ihnen und Euch eine spannende Lektüre mit dem Newsletter und einen schönen, elanvollen Sommer!
Herzliche Grüße,
Andrea Walter